Gezeichnet fürs Leben

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Laut einer IMAS-Umfrage 2020 trägt jeder vierte Österreicher zumindest eine Tätowierung auf oder besser gesagt unter seiner Haut, Tendenz steigend. Was aber wenn der Körperschmuck nicht mehr gefällt? Tatooentfernungen sind derzeit noch problematisch.

 

In der Generation der unter 35-Jährigen sind es bereits rund 40 Prozent, die eine oder mehrere Tätowierungen am Körper tragen. Aufregung darum herrscht heutzutage keine mehr. Besonders unter tätowierten Personen herrscht die Grundmotivation der Individualisierung vor: Tätowierungen gehören dazu, um sich selbst auszudrücken. Die Generation 60+ sieht dies noch anders, diese Gruppe blickt etwas skeptischer auf die Kunstform, hier sind nur rund neun Prozent tätowiert.

 

Was sollte man vor einer Tätowierung bedenken?

Tätowieren ist derzeit in, aber wie steht es um das Image von Tattoos in 10 oder 20 Jahren? Auch die Spannkraft der Haut lässt mit dem Altern nach, weswegen die Abbildung im Alter an Schönheit verliert. Und eine Tätowierung ist quasi eine Entscheidung für das Leben, da eine Entfernung schwierig ist, teilweise nur unvollständig gelingt und auch mit Risiken verbunden sein kann. Beim Tätowieren können zudem infektiöse und nicht-infektiöse Risiken auftreten. Da beim Tätowieren in tiefere Hautschichten eingestochen wird, besteht die Möglichkeit der Übertragung von Krankheiten, die durch Viren, Bakterien oder Pilze ausgelöst werden (wie z.B. Hepatitis, HIV, bakterielle Hautinfektionen). Es gibt zudem Nichtinfektiöse Risiken: Auf den tätowierten Hautstellen können allergische Reaktionen (Kontaktdermatitis) auftreten. Weitere Negativ-Reaktionen können sein: Rötungen, nässende Wunden, Fremdkörpergranulome ( = Knötchen, die sich um vom Körper erkannte Fremdkörper wie Farbpigmente bilden), Narbenbildungen. Auch der Transport der Farbpigmente in Lymphknoten ist beobachtet worden. 

 

Risiko Tatooentfernung

Für die Entfernung eines Tattoos stehen derzeit unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Zum einen die operative Entfernung. In Abhängigkeit von der Größe der Tätowierung können Narben unterschiedlichen Ausmaßes zurückbleiben. Als bislang effektivste Methode hat sich die Laserbehandlung bei der Entfernung von Tattoos herausgestellt: Im Idealfall treffen exakt ausgerichtete Laserblitze auf den Farbmolekülen des Tattoos auf und spalten sie auf, ohne dass dabei die Haut verbrennt. Die Spaltprodukte werden durch den Lymphstrom abtransportiert. In der Regel sind mehrere Sitzungen, die durchaus sehr schmerzhaft ausfallen können, notwendig. Dunkle Pigmente lassen sich in der Regel besser entfernen als die bunten Tätowierfarben. Problematisch ist, dass in Abhängigkeit von der Farbe unterschiedliche Laser verwendet werden müssen. Diese stehen jedoch häufig nicht zur Verfügung.

 

Wieso Tattoos das Immunsystem stärken sollen

US-Forschungsergebnissen zufolge „könnte das Tätowieren das Immunsystem ähnlich wie eine Impfung dazu anregen, weniger anfällig für das Eindringen von Krankheitserregern zu sein“. Die Studie hat zwar nur eine kleine Stichprobengröße, aber sie liefert Beweise dafür, wie gut der Körper im Laufe der Zeit „trainiert“ werden kann, auf Belastungen zu reagieren. Die Studie wurde im „American Journal of Human Biology“ veröffentlicht. Andere Experten bezweifeln jedoch diese Ergebnisse. Nach Angaben der Mayo Clinic können Tätowierungen auch einige ernsthafte Gesundheitsrisiken wie allergische Reaktionen und durch Blut übertragbare Krankheiten mit sich bringen.

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