Schneller – höher - weiter. Rund 200.000 Menschen in Österreich verletzen sich beim Sport jährlich so schwer, dass sie ärztlich versorgt werden müssen. Denn auch jede regelmäßige, sportliche Betätigung birgt die Gefahr größerer und kleinerer Verletzungen.
Sport tut gut, solange der Körper fit dafür ist. Unfälle mit langwierigen Behandlungen, Spätfolgen und komplizierten Knieverletzungen hingegen sind für jeden Sportler belastend und manchmal vermeidbar. Das Tauernklinikum als größter regionaler Gesundheits- und Notfallversorger im Pinzgau klärt Sportler präventiv über gesundheitliche Risiken auf, um das Verletzungsrisiko zu senken. „Man kann nicht alle Risikofaktoren ausschalten, aber einiges kann man schon tun, um einer Sportverletzung vorzubeugen“, erklärt Oberarzt Dr. Michael Hofer. Generell sind dynamische Sportarten mit Körperkontakt mit anderen Personen wie Fuß- und Volleyball riskanter als beispielsweise Schwimmen. Allerdings können Sportarten mit langer Trainingsdauer und ständig wiederkehrenden Bewegungen wie Langstreckenlauf oder Rudern unter Umständen zu einer chronischen Überbelastung von Muskeln, Gelenken und Knochen führen. Häufig entstehen Verletzungen auch, weil Sportler aus falschem Ehrgeiz ihren Körper überfordern. Eine weitere Ursache für körperliche Beeinträchtigungen kann das falsche Equipment sein. Die Experten des Tauernklinikums wissen, welche Sportverletzungen am häufigsten vorkommen, und geben Tipps, wie man sie behandeln und vermeiden kann.
Ratschläge zur Risikominimierung
Das Aufwärmen vor dem Training hilft Körper und Psyche zu aktivieren und auf die sportliche Belastungen vorzubereiten. In der Aufwärmphase steigt die allgemeine Körpertemperatur, die Durchblutung wird angekurbelt und Muskeln und Gelenke werden geschmeidiger und dadurch verletzungsunanfälliger.
Achten Sie weiters auf die richtige Sportausstattung. Nehmen Sie fachliche Beratung in Anspruch, um etwa fürs Wandern die passende Schuhe zu finden. Verwenden Sie einen entsprechenden Schutz wie Helm oder Handgelenkschoner!
Steigern Sie ihr sportliches Pensum langsam. Wenn es irgendwo zieht oder ziept, dann legen Sie bitte vorsichtshalber eine Pause ein. Steigern Sie ihr persönliches Level langsam, vor allemwenn Sie gerade erst wieder mit dem Training gestartet haben. Planen Sie weiters immer genügend Ruhephasen nach dem Sport ein.
Idealerweise fordern Sie in Ihren sportlichen Betätigungen Ihren Körper rundum und überanstrengen Sie auf keinen Fall einseitig bestimmte Muskelgruppen. Krafttraining, Stretching und Cardio sollten immer dazugehören.
Keiner der hier erteilten Ratschläge kann aber die Untersuchung durch einen Arzt ersetzen. Wenn Rötung, Schwellung, Überwärmung der Gelenke, anhaltende oder schwere Schmerzen sowie neurologische Beschwerden (Taubheitsgefühle, Kribbeln, ausstrahlen der Schmerzen in die Beine) auftreten, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Fachärzte für Orthopädie und Traumatologie sind Spezialisten für die Behandlung von akuten Verletzungen und deren Folgen.
Verletzungen nach Unfällen werden mit konservativen oder operativen Maßnahmen versorgt. Ein weiteres Fachgebiet der Abteilung ist die Behandlung von Abnützungen an den Gelenken und an der Wirbelsäule. Auch die Nachsorge zählt zu den Leistungen der Abteilung. Entscheidend ist die Wahl eines Behandlungsweges, der alle Faktoren berücksichtigt, die für die Genesung wichtig sind – egal, ob körperlich, seelisch oder sozial.
Pech gehabt
Kommt es doch einmal zu einer Sportverletzung, gilt es den Schaden so gering wie möglich zu halten. Es heißt also eine Pause einzulegen und die sportlichen Aktivitäten sofort. einzustellen. Kälte verhindert eine allzu starke Anschwellung und lindert Schmerzen. Den verletzten Körperteil am besten über Herzhöhe lagern - das verbessert den Blutrückfluss und verhindert Einblutungen sowie Flüssigkeitsansammlungen.
Die Tauerntherapie bietet in eigenen Behandlungsräumen nicht nur das gesamte Spektrum der ambulanten Physiotherapie, von Lymphdrainagen über die Behandlung neurologischer Erkrankungen sowie alle Anwendungen der Ergotherapie an, sondern vor allem auch präventiv bis hin zu Massagen und geräteunterstützten, medizinischen Trainingseinheiten. Dazu bieten wir mit der bioelektrischen Impedanzanalyse (BIA) eine wissenschaftlich fundierte Methode zur Analyse der individuellen Körperzusammensetzung. Das Verhältnis von Muskelmasse, Fettgewebe und Körperwasser wird dabei wissenschaftlich exakt bestimmt. Diese Methode dient unter anderem zur Risikoabschätzung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
In enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten sowie auf Grundlage der medizinischen Verordnung und des therapeutischen Befundes wird ein individueller Therapieplan für jeden einzelnen Patienten erstellt.