Eifersucht und Selbstfürsorge

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Wie heißt es so schön? Die Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht was Leiden schafft.

 

Warum aber ist das so? Warum suchen so viele Menschen freiwillig in ihrer Beziehung nach etwas, oder besser gesagt einem Gefühl, das Leiden schafft und zu dem Gefühl im absoluten Gegensatz steht, auf welchem eine Beziehung eigentlich aufgebaut sein sollte? Nämlich dem Gefühl des Vertrauens. 

 

„Ich vertraue dir, ich fühle mich bei dir wohl und geborgen. Ich liebe dich und weiß, dass ich bei dir genauso sein darf, wie ich bin. Bei dir muss ich mich nicht verstellen! Ich weiß, dass du mich nie verletzen wirst.“


Leider ist es aber oftmals genau umgekehrt. Wir fühlen uns in einer Beziehung nicht gefestigt genug, um ganz authentisch zu sein. Dadurch kommen dann auch immer wieder Gefühle wie Hilflosigkeit und die Angst verletzt zu werden ins Spiel. Und genau von diesem Moment an, ist ein tief verankertes echtes Vertrauen nicht mehr möglich. Durch unsere eigene Unsicherheit beginnen wir dann möglicherweise andere zu kontrollieren und ihnen zu misstrauen. Und so kann es oft sogar passieren, dass wir die schönste Beziehung unabsichtlich wieder kaputt machen. Weil der andere nicht versteht warum wir ihm oder ihr so sehr misstrauen und sich neben uns schlecht fühlt.



Eigene Bedürfnisse beachten

Ebenso können wir in einer Beziehung aber auch durch eine lieb gemeinte Überfürsorge vieles in Brüche bringen. So eine Form der Fürsorge, welche oft gepaart mit Selbstaufgabe zu beobachten ist. Damit meine ich solche Partnerschaften, in denen sich ein Partner zwar unglaublich liebevoll und aufopfernd um den anderen kümmert dabei jedoch völlig darauf vergisst auch eigene Bedürfnisse zu haben. Und sein eigenes Leben nur noch am Leben des anderen ausrichtet.

 

Negative Gedanken zerstreuen lernen

In einer Beziehung prallen immer zwei, bis zum Zeitpunkt des Kennenlernens, komplett getrennte Erfahrungs- und Bedürfniswelten aufeinander. Zwei Welten, die am Anfang der gemeinsamen Zeit noch ganz wunderbar von der berühmten, und uns wahrscheinlich allen bekannte, rosa Brille überdeckt werden. In dieser ersten Verliebtheitsphase schwebt unser inneres Kind glücklich und unbeschwert auf der „Endorphinwolke“ bis dann doch irgendwann erste kleine dunkle Wolken aufziehen. Die fortan mitunter dem verletzten inneren Kind Platz machen, das nichts Besseres zu tun hat als uns Gedanken zuzuspielen, wie beispielsweise. 

 

„Woher willst du wissen, dass ihm oder ihr zu trauen ist? Du weißt doch selbst am besten, wie das die ganzen letzten Male ausgegangen ist! Männern / Frauen kann man einfach nicht trauen! Du musst jetzt stets auf der Hut sein, damit wir ja nicht wieder so verletzt werden wie früher! Pass immer gut auf was er / sie gerade macht, mit wem er / sie telefoniert oder schreibt und vertraue ihm / ihr am besten überhaupt nicht! Denk nur daran, wie oft du schon angelogen worden bist!“

 

Oder aber das angepasste Kind meldet sich zu Wort. Und wir beginnen uns unterzuordnen und fortan nur noch zu versuchen es dem anderen recht zu machen. Seinen / ihren Bedürfnissen zu entsprechen und uns dessen Interessen anzupassen. Und unsere eigenen Bedürfnisse und Interessen hintenanzustellen oder sogar selbst völlig aus den Augen zu verlieren. Unabhängig davon, ob wir aus dem verletzten, oder aus dem angepassten, Kinder-Ich heraus reagieren und agieren, ist beides kein Fundament für eine lange glückliche Beziehung.

Aus dem Erwachsenem-Ich handeln

Erst wenn wir lernen aus unserem eigenen gesunden Erwachsenen-Ich heraus zu handeln und so auch Selbstfürsorge zu übernehmen - wir also sehr wohl wissen, was uns gut tut und was nicht. Und inwieweit wir (gesunde) Kompromisse eingehen wollen, ohne uns damit selbst zu schaden und wir zudem auch lernen Situationen, in denen wir uns nicht wohl fühlen, offen anzusprechen und unserem Partner zu sagen mit welchen Dingen in einer Beziehung es uns nicht gut geht, was uns stört. Also erst wenn wir bereit sind, wirklich aus dem Erwachsenen-Ich heraus auf Augenhöhe zu handeln. Dann erst kann eine Beziehung stetig wachsen und so auch das gegenseitige Vertrauen. Es ist also ein stetiges Zusammenspiel aus Selbstfürsorge, gegenseitiger Wertschätzung, gepaart mit ehrlicher und offener Kommunikation. Genauso wird Ihre Beziehung zu einer wunderschönen lebenslangen Verbundenheit voller Vertrauen und Liebe. Ganz ohne Platz für Eifersucht, Unsicherheiten und Misstrauen.

 

Dr. Sabine Viktoria Schneider

GESUNDHEIT

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