Je tiefer die Temperaturen im Winter sinken, desto belasteter mit Schadstoffen ist die Atemluft in Wohnungen, Büros, Schulen und Kindergärten. Das haben zahlreiche Untersuchungen gezeigt. Wird nicht regelmäßig und vor allem richtig gelüftet, sinkt der Sauerstoffgehalt, gleichzeitig steigt die Staubbelastung in der Atemluft.
Wobei der Kampf gegen den Hausstaub das schwierigere Problem ist als das richtige Lüften. Wie wir alle wissen, hat Staubwischen und saugen immer nur kurzfristig Erfolg. Der „Übeltäter“ taucht stets von neuem auf, was nicht nur ein optisches Problem darstellt, sondern auch die Gesundheit belasten kann. Gerade jetzt im Winter.
Was ist Hausstaub?
Hausstaub ist eine Bezeichnung für Verunreinigungen, die in geschlossenen Räumen entstehen. Seine Zusammensetzung hängt vom Lebensstil der Bewohner und von der Lage des Gebäudes ab – z. B. in der Nähe einer viel befahrenen Straße, eines Industrie- und Gewerbegebietes oder abseits davon in grüner Umgebung. Die Mischung setzt sich aus organischen und anorganischen Stoffen zusammen. Wesentlich ist dabei auch, ob Tiere im Haushalt leben. Dann finden sich im Staub in der Regel auch Tierhaare.Unter dem Mikroskop betrachtet, zeigt sich die Zusammensetzung von Hausstaub meist als Mischung sehr unterschiedlicher Stoffe und besteht zum Großteil aus Ruß, Kunststoffteilchen wie Mikroplastik, Abriebmaterial, Hautschuppen, Bakterien und Schimmelpilzbestandteilen, mitunter auch Milben sowie aus den Inhaltsstoffen von Konsumprodukten und Lebensmitteln. An diese Staubteilchen lagern sich viele in der Umgebungsluft vorhandene Schadstoffe dauerhaft an. Und das kann gesundheitsschädlich sein.
Wie beeinflusst Hausstaub meine Gesundheit?
Bedingt durch unseren Lebensstil halten wir uns durchschnittlich mehr als 90% unserer Lebenszeit in Innenräumen auf, sei es in der Wohnung, am Arbeitsplatz, im Kindergarten oder in der Schule. Die Belastung der Luft des Innenraums und des Hausstaubs mit Schadstoffen ist ein bedeutendes Problem, da die Staubteilchen leicht durch Schlucken oder Einatmen in unseren Körper gelangen können. Diese Schadstoffe können unser Wohlbefinden beeinträchtigen und das Immunsystem schwächen. Außerdem ist der Hausstaub Nährboden für die Hausstaubmilbe. Deren Exkremente, sowie gewisse chemische Verbindungen im Hausstaub können beim Menschen vorhandene Allergien und Asthma auslösen bzw. verstärken. Achten Sie beim Kauf auf das Umweltzeichen! Wenn der Verdacht auf bedenkliche Stoffe im Raum besteht, kann eine Hausstaubuntersuchung Klarheit verschaffen.
Warum sind Kinder besonders betroffen?
Der kindliche Organismus ist besonders empfindlich, weil er sich noch in Entwicklung befindet. Besonders Babys und Kleinkinder sind durch ihre Lebens- und Spielgewohnheiten gefährdet. Sie nehmen durch Krabbeln am Boden und Mundkontakt mit Spielzeug mehr Schadstoffe aus dem Staub auf als Erwachsene.
Wer kommen die Schadstoffe im Hausstaub?
Die Schadstoffe können sowohl aus internen als auch aus externen Quellen in die Wohnungsluft und somit in den Hausstaub gelangen.
Quellen sind:
- Baumaterialien wie Farben, Lacke und Bodenbeläge,Flammschutzmittel, Phthalate, Asbest, Organozinnverbindungen, Schwermetalle
- Möbel und Elektrogeräte
- phenolische Verbindungen, Flammschutzmittel
- Artikel des täglichen Bedarfs wie Reinigungsmittel, Kunststoffprodukte, Bastel- und Verpackungsmaterialien, Insektizide, Pflanzenschutzmittel, Phthalate, Duftstoffe, Pyrethroide,
- offene Flammen (Kamine, Gasherde, Thermen) oder Zigarettenrauch, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe,
- ältere Holzschutzanstriche, Farben und Fugenmassen, polychlorierte Biphenyle, Pentachlorphenol, Organozinnverbindungen,
- Verkehr und Industrie
- Feinstaub, Schwermetalle, Schadstoffemissionen
Wie kann ich die Belastung verringern?
- Straßenschuhe im Haus ausziehen und Hausschuhe verwenden
- Händewaschen auch vor Zwischenmahlzeiten, besonders bei Kleinkindern
- Feucht Staubwischen
- Häufiges Lüften zur Verringerung der Schadstoffkonzentration – Fenster mehrmals täglich 5 Minuten lang öffnen
- Vermeiden von Rauchen in Innenräumen, besonders in Anwesenheit von Kindern
- Verwenden eines effizienten Staubsaugers und Filters, Einbau eines Zentralstaubsaugers bei Neubau. Auch Polstermöbel regelmäßig saugen.
- Verwenden von umwelt- und hautverträglichen Produkten zur Reinigung und Pflege der Wohnung. Desinfektionsmittel sind in der Regel im Haushalt nicht notwendig.
- Verwenden von gesundheitsverträglichen Produkten bei Neubau, Renovierung und für die Wohnungsausstattung
- Beim Einkauf auf das Umweltzeichen achten! Konsumgüter mit Umweltzeichen beinhalten weniger jener Schadstoffe, die sich letztlich im Staub wieder finden.