Flexpool am Uniklinikum Salzburg

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv
 

Im Jahr 2023 wurde mit Unterstützung des Landes Salzburg (durch die Pflegeplattform II) der Flexpool am Uniklinikum Salzburg neu geschaffen. Hierbei handelt es sich um ein innovatives Dienstzeitmodell, welches sich vom herkömmlichen Schichtdienst in der Pflege wesentlich unterscheidet. Der Flexpool bietet mehr Planbarkeit für das Berufs- und Privatleben.

 

Für die MitarbeiterInnen des Flexpools (die sogenannten „Flexer“) gibt es keinen fix vorgegebenen Dienstplan. Die Pläne können selbst erstellt werden, das heißt, die Dienstformen- und Tage sind frei wählbar. Es besteht die Möglichkeit, einen fixen Turnus zu wählen, oder aber jeden Monat  individuelle Einteilungen vorzunehmen.Einspringerdienste oder Diensttauschanfragen sind ausgeschlossen – das ist Teil des Konzepts. Lediglich den Flexern selbst ist es möglich, den eigenen Dienst bei Bedarf zu verschieben. Dieses Modell ermöglicht maximale Planbarkeit, um Privatleben und Beruf bestmöglich miteinander vereinen zu können. Davon profitieren bereits Flexer aus unterschiedlichsten Lebenssituationen: von Eltern mit Kinderbetreuungspflichten, über Studierende bis hin zu Pflegenden, die in der Lehre unterrichten und auf diesem Wege auch wieder direkt am Patient tätig werden. Auch BerufsrückkehrerInnen, die aufgrund schwierigerer Rahmenbedingungen die Pflege verlassen haben, finden im Flexpool wieder geeignete Möglichkeiten, ihrem Beruf nachgehen zu können.

 

 

Abendgymnasium und Pflegeberuf unter einem Hut

Ein Einblick in die Erfahrungen einer Flexerin am Uniklinikum Salzburg verdeutlicht die positiven Auswirkungen dieses Konzepts. Elisabeth Feichtlbauer ist seit Anfang November 2023 als Flexerin tätig. Ursprünglich war sie kurz davor, die Pflegebranche für immer zu verlassen: „Ich wollte kurzzeitig gar nichts mehr mit Menschen zu tun haben. Aber schließlich ist mir der Beruf einfach abgegangen“. Für die Gesundheits- und Krankenpflegerin war aber klar, dass sie weg will von ständig wechselnden Diensten und häufigem Einspringen. Im Flexpool fand sie schließlich eine gute Lösung für ihre Bedürfnisse: „Ich gehe nebenbei auf das Abendgymnasium, das ließe sich in einem regulären Team schwerer unterbringen. Jetzt mache ich zwei fixe Zehn-Stunden-Dienste in der Woche“. Passend hierzu sagt Pflegedirektorin Franziska Moser, BA MA: „Wir halten Leute im Beruf, die der Pflege sonst den Rücken gekehrt hätten“. Flexer sind nicht an eine bestimmte Station gebunden. Sie agieren flexibel innerhalb eines Fachbereiches, um Stamm-MitarbeiterInnen verschiedener Stationen bei Krankenständen zu entlasten. Frau Feichtelbauer schätzt die positive Distanz zu den einzelnen Stationen, weil sie jetzt zuhause viel weniger an die Arbeit denkt. Die Vielseitigkeit der Aufgaben auf verschiedenen Stationen ermöglicht es auch beruflich neue Erfahrungen zu sammeln. Man hat als Flexer die Möglichkeit viele verschiedene Teams und Krankenbilder kennen zu lernen. Frau Feichtelbauer resümiert: „Normalerweise richtet man seine Freizeit nach der Arbeit, hier im Flexpool orientiert sich die Arbeit an meinen Freizeitbedürfnissen“.

 

Nutzen für beide Seiten

Dieses Konzept soll aber nicht nur den Flexern, sondern auch den Stamm-MitarbeiterInnen des Uniklinikums Salzburg zugutekommen. Sanela Dekic, leitende Pflegemitarbeiterin an der Universitätsklinik für Innere Medizin I hat den Flexpool bereits erfolgreich auf ihrer Station integriert und ruft regelmäßig Flexer ab, um bei Krankenständen für Stabilität im Stammteam zu sorgen. Frau Dekic betont, dass durch die gezielte Vermeidung von Einspringerdiensten das eigene Team sehr entlastet und deshalb das Konzept des Flexpools sehr geschätzt wird.Die Erfahrungsberichte zeigen außerdem, dass der Flexpool nicht nur den individuellen Bedürfnissen der Pflegenden entgegenkommt, sondern auch einen Mehrwert für die PatientInnenversorgung bietet. Die Integration von Flexern ermöglicht eine flexiblere Reaktion auf akute Personalausfälle, wodurch eine bessere Personalabdeckung sowie eine stabilere PatientInnenversorgung gewährleitet werden kann.

GESUNDHEIT

Das Salzburger Magazin für Medizin, Gesundheit und Freizeit

Email:

office@pulsmagazin.at

Telefon:

+0699 699 11810847