Das Freiwillige Sozialjahr beim Roten Kreuz Salzburg

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv
 

Antonia Alb hat mit Ende August 2020 ihr Freiwilliges Sozialjahr im Seniorenwohnhaus St. Gilgen abgeschlossen. Wir haben die 21-jährige Fuschlerin bei ihrer Arbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern besucht. 

Wie hat dir das Freiwillige Sozialjahr beim Roten Kreuz gefallen? 

Alb: Sehr gut und ich habe es mir genauso vorgestellt. Ich bin froh darüber, dass ich das FSJ im Seniorenwohnhaus St. Gilgen machen konnte. Dort ist es sehr familiär und genau das hat mir dabei geholfen, alle Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch das Team schnell kennenzulernen. 

Wie war die erste Zeit für dich?

Alb: Am Anfang war es schon sehr herausfordernd, vor allem die Arbeit mit an Demenz erkrankten Menschen ist anspruchsvoll. Wenn man aber im Laufe der Zeit die Bewohner kennenlernt, etwas Biografiearbeit betreibt und die Geschichten aus ihrem Leben, die sie einem erzählen hört, weiß man schneller, wie man mit ihnen am besten umgeht. Dabei hat es mir natürlich geholfen, dass ich generell gerne mit Menschen rede und auf sie zugehe.

Warum hast du dich für ein Freiwilliges Sozialjahr entschieden?

Alb: Ich wollte eigentlich mit meinem Freund auf Reisen gehen, mussten dies aber leider etwas aufschieben. Während dieser Zeit wollte ich etwas Sinnvolles machen. Anstatt mit einem Studium zu beginnen, das mir dann nicht gefällt oder ich später nicht brauche, habe ich mich bewusst für das Freiwillige Sozialjahr entschieden. Ich wollte etwas Arbeitserfahrung sammeln, mich in einem Bereich umsehen, den ich mir fürs Berufsleben vorstellen könnte und natürlich auch meinen Beitrag für die Gesellschaft leisten, ganz einfach.

Was zählte denn eigentlich alles zu deinen Aufgaben?

Alb: Ich habe entweder das Pflegepersonal unterstützt oder auch allgemeine Tätigkeiten im Seniorenwohnhaus erledigt. In der Pflege habe ich bei der Körperreinigung und Körperpflege mitgeholfen, sowie beim Ankleiden. Zu den allgemeinen Tätigkeiten zählte alles, was man auch Zuhause so macht,  zum Beispiel das Überziehen der Betten, Ordnung schaffen und einfach dort mithelfen, wo ich gebraucht wurde. Auch das Essen vorbereiten und den Bewohnerinnen und Bewohnern beim Essen helfen, gehörte zu meinen Aufgaben.

Was war deine Lieblingsaufgabe? 

Alb: Mit Schossi (Anm. d. Red.: eine Bewohnerin) „Mensch ärgere dich nicht“ spielen (lacht), alle pflegerischen Tätigkeiten, die mir vorher gezeigt wurden und wenn es möglich war, Zeit mit einzelnen Bewohnerinnen und Bewohnern zu verbringen. Das hat mir wirklich sehr gefallen und zum Glück fiel es auch in meinen Aufgabenbereich, zum Beispiel Gespräche zu führen, gemeinsam Fotoalben zu durchstöbern und die Bewohnerinnen und Bewohnern zu beschäftigen. 

Was war dein schönster Moment während des FSJ? 

Alb: Die Faschingsfeier war super, mein bestes Erlebnis, vor allem die Rollstuhl-Polonaise die wir gemacht haben. Man hat bei einigen Bewohnern gesehen, wie sehr ihnen solche Abwechslungen fehlen und sie an diesem Tag wirklich aufgeblüht sind. Es war außerdem eine wunderschöne Erfahrung, Menschen in der Palliativbetreuung zu begleiten, auch wenn die Gesundheits- und Hygienemaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie das manchmal nicht im gewohnten Ausmaß zuließen.

Was sagst du jemandem, der auch überlegt ein FSJ zu machen, sich aber noch nicht sicher ist?

Alb: Man sollte diese wertvolle Erfahrung unbedingt machen. Ich empfehle auch, sich im Vorhin­ein dazu beim Roten Kreuz Salzburg ausgiebig zu informieren. Es gibt ja nicht nur das Seniorenwohnheim als möglichen Arbeitsplatz für das FSJ, sondern auch Kindergärten oder die Arbeit im Rahmen der Alltagsbetreuung und des Besuchs- und Begleitdienstes. Das Freiwillige Sozialjahr ist die perfekte „Zeitüberbrückung“, vor allem wenn es Unsicherheiten bei der Berufswahl gibt oder einfach als Gap Year.

Wie geht es für dich weiter – Hat sich deine berufliche Zukunft entschieden? 

Alb: Im nächsten Jahr geht es für mich mit einer Ausbildung am Kolleg für Sozialpädagogik weiter. Da ich eigentlich eine ausgebildete Kindergartenpädagogin bin, hätte ich natürlich auch die Möglichkeit, dort zu arbeiten, allerdings denke ich, dass mir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mehr liegt. Und dafür möchte ich diese Ausbildung absolvieren. 

Das Salzburger Magazin für Medizin, Gesundheit und Freizeit

Email:

office@pulsmagazin.at

Telefon:

+0699 699 11810847