Interview mit Stefan Tautz: Gut gepflegt zuhause leben

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Der Bereich der mobilen Pflegekräfte ist ein wachsendes Berufsfeld. Stefan Tautz, Pflegedirektor des Hilfswerks Salzburg, erklärt in einem Interview, wieso Hauskrankenpflege an Bedeutung gewinnt.

Welche Rolle spielt die Hauskrankenpflege für Personen, die zu Hause betreut werden?

STEFAN TAUTZ: 80% aller Menschen mit Pflegebedarf werden in ihrem eigenen Zuhause betreut.
Mit der Hauskrankenpflege unterstützen wir diese Familien im Alltag. Das Spektrum der Pflege und Betreuung ist dabei sehr vielfältig. Oftmals wird die Pflege zuhause mit Körperpflege in Verbindung gebracht – das ist jedoch nur ein kleiner Teil. Wir versorgen zum Beispiel chronische Wunden, verabreichen Medikamente in Absprache mit Hausärzten, kontrollieren Vitalwerte, organisieren nach Bedarf Pflegehilfsmittel und unterstützen Angehörige in der Betreuung. Es geht auch viel in die Beratungstätigkeit.

Was macht Jobs in der Hauskrankenpflege attraktiv?

STEFAN TAUTZ: Besonders an der Hauskrankenpflege ist vor allem die 1:1 Betreuung, die man sich sonst immer wünscht, weil man wirklich auf einen Kunden individuell eingehen kann. Durch die Selbstständigkeit im häuslichen Kontext ist Hauskrankenpflege die höchste Stufe in der Versorgung. Man muss ein breites Wissen haben, um den Kunden professionell versorgen zu können. Zudem gibt es immer wieder neue Situationen mit den Kunden oder Angehörigen, die relativ schnell erfasst werden müssen. Hier unterstützen wir unsere Mitarbeiter mit Fallbesprechungen und Weiterbildungsangeboten.

Welche weiteren konkreten Vorteile bietet der Beruf?

STEFAN TAUTZ: Die Vorteile sind ganz klar – ich habe die Möglichkeit, meinen Tagesablauf in Absprache mit der Einsatzleitung so zu planen, dass ich auch meinen privaten Verpflichtungen nachgehen kann. Deshalb haben wir eine hohe Anzahl an jungen Mitarbeiter/innen in Teilzeit. Da das Hilfswerk im ganzen Bundesland vertreten ist, können zudem wohnortsnahe Arbeitsplätze angeboten werden. Ein weiterer Aspekt ist die Selbstständigkeit: Man arbeitet eigenständig und insofern braucht es natürlich eine gewisse Erfahrung und eine gute Ausbildung. Dennoch bleibt man durch regelmäßige Teambesprechungen mit Kollegen im Austausch. Der Zusammenhalt und das Miteinander bei uns im Hilfswerk ist sehr groß.


Welche Innovationen gab es in den letzten Jahren im Bereich der mobilen Pflege?

STEFAN TAUTZ: Wir haben seit einigen Jahren die elektronische Pflegedokumentation nach dem Vorbild der stationären Pflege eingeführt und umgesetzt. Diese digitale Dokumentation ist State-of-the-Art im Bereich der Hauskrankenpflege im Salzburger Land. Dadurch haben wir die Möglichkeit, Daten sicher zu verwalten, Dokumentationen zentral zu vergleichen und qualitative Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Dokumentation via Handy spart zudem Zeit – Zeit die der 1:1 Betreuung mit dem Kunden zugutekommt.

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