Respiratorisches-Synzytial-Virus (RSV)

RS-Viren verursachen im Herbst und Winter viele Erkältungen sowie Fälle von akuter Bronchitis bei Säuglingen und Kleinkindern, welche zum Teil zu Hospitalisationen führen. Eine Impfung gibt es zurzeit nicht.

 

RSV steht als Abkürzung für das menschliche Respiratorische-Synzytial-Virus. Das Virus ist verantwortlich für die meisten Fälle von akuter Bronchitis bei Säuglingen und kleinen Kindern. RSV verursacht jährliche Epidemien in der kalten Jahreszeit zwischen Spätherbst und Anfang Frühjahr.

Erreger und Übertragung

Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt durch Tröpfcheninfektion bei engem Kontakt, wobei Bindehaut und Nasenschleimhaut die Eintrittspforten bilden. Eine Übertragung ist auch durch verunreinigte Gegenstände und Oberflächen (auch Hände) möglich. Die Ansteckungsfähigkeit besteht in der Regel 1 bis 5 Tage. Sie erreicht ihren Höhepunkt während der ersten Tage der Erkrankung.

 

Krankheitsbild

Die Inkubationszeit von der Ansteckung bis zur Erkrankung dauert 2 bis 8 Tage. Danach zeigen sich Symptome wie Schnupfen, starker Husten, Fieber und häufig auch eine Bindehautentzündung. Oft kommt es als Zusatzinfektion zu einer bakteriellen Mittelohrentzündung. Die häufigsten Komplikationen sind Lungenentzündungen, die bei bis zu 40 % der hospitalisierten Fälle auftreten, insbesondere bei Säuglingen und Kindern unter zwei Jahren. Bei größeren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen kann RSV gelegentlich einen länger anhaltenden, trockenen Husten verursachen. In der Regel sind größere Kinder, Jugendliche und Erwachsene jedoch nur von leichten Krankheitssymptomen betroffen, sie können aber Säuglinge und Kleinkinder anstecken. Allerdings können gelegentlich auch ältere Menschen sowie Patientinnen und Patienten mit einer Immunschwäche einen schweren Krankheitsverlauf haben.

 

Verbreitung und Häufigkeit

RSV ist weltweit verbreitet. Die RSV-Infektion ist die bei weitem häufigste untere Atemwegsinfektion bei Säuglingen und führt bei 1 bis 2 % der Kleinkinder zur Spitaleinweisung infolge Atemnot sowie ungenügender Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme.

 

Vorbeugung

Eine Impfung gibt es (noch) nicht und die Therapie kann nur Symptome lindern. Eine RSV-Infektion hinterlässt keine bleibende Immunität und darum kann der Virus Personen jeden Alters erfolgreich erneut anstecken. Einziger Schutz ist deshalb, Säuglinge und Kleinkinder von hustenden und fiebernden Personen fernzuhalten. Es können lediglich die Symptome behandelt werden, z.B. ausreichende Flüssigkeitszufuhr zur Schleimlösung, Nasenspülungen oder – tropfen. Je nach Zustand des Patienten können Sauerstoffgaben, Atemunterstützung oder Beatmung nötig sein. Gefährdete Säuglinge und Kleinkinder können allerdings mit Antikörpern (Palivizumab), die das Virus binden und unschädlich machen, geimpft werden. Diese Impfung sollte bei gefährdeten Kindern während der RSV-Saison monatlich wiederholt werden.

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