Die Hospitalität ist das Fundament des Ordens der Barmherzigen Brüder. Der Leitspruch des Ordenspitales wird auch heute noch gelebt: „Fate bene Fratelli“ - „Tut Gutes, Brüder“.
Das Wort Hospitalität leitet sich vom lateinischen Wort „hospitalitas“ ab und kann mit „Gastfreundschaft“ übersetzt werden. Hospitalität im Sinne der Barmherzigen Brüder ist also uneingeschränkte, kompetente und christliche Gastfreundschaft. Neben den drei Gelübden, die Mitglieder aller Ordensgemeinschaften ablegen (Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit), verpflichten sich die Barmherzigen Brüder zusätzlich zum Gelübde der Hospitalität. Im Jahr 1923 erfolgte die Übergabe des ehemaligen Truppenspitals am Kajetanerplatz und seines Inventars an die Barmherzigen Brüder. Damit entstand in Salzburg ein für die medizinische Versorgung wichtiger Gebäudekomplex, aber auch ein leistungsstarkes Pflegespital das sich ständig weiterentwickelte. Heute steht das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder auf höchstem, in vielen Bereichen internationalem, Niveau und für renommierte Spitzenmedizin. Forschungsergebnisse kommen hier schnellstmöglich zum Patienten. Über 11.000 Patienten werden hier jährlich auf höchstem medizinischem Niveau behandelt, über 540 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Versorgung, Forschung und Lehre tätig.
Selbstfreundliches Krankenhaus
2014 entschloss sich das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg, mit dem Dachverband „Selbsthilfe Salzburg“ einen Kooperationsvertrag einzugehen, um den Kontakt mit den Selbsthilfegruppen zu intensivieren. Mit Erreichung der Qualitätskriterien, der anschließenden Visitation und Bewertung, wurde das Gütesiegel „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ am 26. März 2015 vom Dachverband der Selbsthilfegruppen Salzburg verliehen.
Qualitätsmanagement
Aufgrund der Philosophie der Barmherzigen Brüder und unter Berücksichtigung der Gesamtstrategie, nach ständiger Verbesserung der Qualität der Leistungen zu streben, fiel die Entscheidung aller Werke der Provinz, unser Qualitätsmanagementsystem zu zertifizieren. Unser Qualitätsmanagementsystem basiert auf dem pCC/ KTQ-Modell. KTQ steht für Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen und ist das einzige Verfahren, das von Krankenhauspraktikern für Krankenhäuser entwickelt wurde.
ABTEILUNGEN
- ALLGEMEIN- UND VISZERALCHIRURGIE
- ANÄSTHESIE UND INTENSIVMEDIZIN
- GYNÄKOLOGIE
- INNERE MEDIZIN
- PLASTISCHE, REKONSTRUKTIVE UND ÄSTHETISCHE CHIRURGIE
- RADIOLOGIE UND NUKLEARMEDIZIN
- UROLOGIE
MEILENSTEINE DER BARMHERZIGEN BRÜDER IN SALZBURG
1617–1624
Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems überträgt den Barmherzigen Brüdern ein Spital bei St. Marxen auf der Gstätten, um „arme, dürftige, kranke Personen“ zu pflegen (vgl. Stiftungsbrief vom 25. April 1618). Es ist unklar, warum ihr Aufenthalt nur von kurzer Dauer war.
26.5.1923
Treuhändische Übergabe des ehemaligen Truppenspitals am Kajetanerplatz und seines Inventars an die Barmherzigen Brüder
7.8.1923
Feierliche Übergabe und Einweihung des Krankenhauses
1927–1930
Aufgrund stetig steigender Patientenzahlen wird das Gebäude erweitert und zusätzliches Personal angestellt.
12.3.1938
Nach dem „Anschluss“ wehren sich die Brüder mit Verhandlungsgeschick erfolgreich gegen die Bestrebungen der Nationalsozialisten, das Krankenhaus zu übernehmen.
1.9.1939
Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verlieren die Brüder die Entscheidungskompetenz. Ihr Krankenhaus wird von der Militärverwaltung als Reservelazarett geführt. Die Brüder dürfen als Pfleger weiterarbeiten, einige aber müssen Kriegsdienst leisten.
8.5.1945
Nach Ende des Krieges wird das Wehrmachtslazarett bis zum 27. Juni 1950 von der Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen (UNRRA) bzw. der internationalen Flüchtlingsorganisation (IRO), ihrer NachfolgeOrganisation, als Spital für Menschen in der Fremde, sogenannte „versetzte Personen“, weitergeführt.
1955
Ankauf des benachbarten Dachs-Hauses. Ausbau der Operationssäle, Laboratorien, Krankenzimmer, Wirtschaftsräume sowie der Röntgenabteilung, der Apotheke und der Küche. Einrichtung einer Sterilisationsanlage.
1980
Modernisierung: Aus dem eher als Pflegespital geführten Krankenhaus wird ein leistungsfähiges Krankenhaus mit den Abteilungen Interne, Chirurgie, HNO, Gynäkologie, Urologie, Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie Radiologie und Nuklearmedizin.
1998
Zum 75-jährigen Bestandsjubiläum wird dem Brüderkrankenhaus von der Landesregierung das Öff entlichkeitsrecht verliehen.
2010
Mit Dir. Arno Buchacher wird erstmals ein weltlicher Gesamtleiter mit der Leitung des Krankenhauses betraut. Aufgrund der immer komplexeren Aufgaben ist es erforderlich, Management und Priorenamt in verschiedene Hände zu legen. Aus diesem Grund gibt es heute in allen Einrichtungen der Barmherzigen Brüder in Österreich ein solches FührungsZweigespann aus Prior und Gesamtleiter.
2012
Im Zuge eines umfassenden Um- und Neubauprozesses entsteht unter anderem auch die Tiefgarage, die den Kajetanerplatz autofrei macht.
2023
Fertigstellung Sanierungsarbeiten an der Kajetanerkirche