von Thomas Neuhold
Mit ihren sanften, runden Formen bieten sich die Nockberge ideal für einfache Skitouren oder zum Schneeschuhwandern an.
Die sanften runden Formen der Nockberge im Süden des Lungau, in Oberkärnten und im oberen steirischen Murtal vermitteln einen ganz eigenwilligen, weitläufigen Landschaftseindruck. In diese nur ganz dünn besiedelte Region kommt man im Sommer zum gemütlichen Almwandern. Wer im Winter kommt, ist auch nicht auf der Suche nach rassigen Skiabenteuern, solche sind hier kaum zu finden. Die „Nocky Mountains“ sind eine Region für großzügige Skiwanderungen, mit unzähligen Kombinationsmöglichkeiten und Varianten. So gesehen, sind die Nocken eine Region, in der Genuss-Skiwanderer und weniger Geübte voll auf ihre Kosten kommen. Auch Schneeschuhwanderer fühlen sich hier wohl. Die Abfahrtsfreuden sind zweitrangig – wohl auch, weil die Nockberge zwar eher gemächlich daherkommen, dafür aber ziemlich windexponiert sind. Gerade die weiten Rücken, Buckel und Flächen sind vom Wind oft pickelhart gepresst und durch die vielen Windgangln dann auch ziemlich ruppig zu fahren. Apropos Wind: Bei aller Sanftheit übersieht man auch gerne, dass die Nockberge relativ hoch sind. Die meisten Gipfel liegen weit über der Zweitausender-Marke. Kommt der Wind dazu, kann es auch an schönen Tagen ganz schön „zapfig“ werden. Entsprechende Bekleidung und vielleicht ein Hauch Vaseline für die Nasenspitze sind angesagt. Und – auch das sie hier der Vollständigkeit halber angemerkt: Durch die starke Windexposition sind gerade Geländekanten in Gipfelhöhe mit Vorsicht zu genießen. Die oft mächtigen Wechten sind ein deutliches Zeichen für die Schneebrettgefahr, auch wenn es auf dem abgeblasenen Rücken noch so „rumpelt“, sollte man im Zweifel der Versuchung widerstehen, in die eingeblasenen Hänge auszuweichen.
Auf die Schwarzwand
Aus Salzburger Sicht bietet sich eine Tour auf die an der Landesgrenze zu Kärnten liegende Schwarzwand an. Auffallend auf der typischen Nockbergtour ist die Gipfelkennzeichnung. Statt eines Kreuzes steht hier ein mächtiges Steinmandl auf 2214 Meter Seehöhe. Los geht’s beim alten Hochofen im Bundschuhtal, den man von St. Michael über St. Margarethen – dann ins Bundschuhtal abzweigen – erreicht. Man parkt direkt beim Hochofenmuseum (Industriedenkmal). Die Route ist auch für weniger Geübte leicht zu finden: Vom Hochofen geht es nach Süden in das Weißbachtal bis zu einer Brücke (Punkt 1523 m) und auf der andren Talseite des Weißbaches auf der Almstraße gemütlich nach Süden zur Morawitzeralm. Von hier nach Westen in das große Almbecken zu den Otthütten, wo die Spur nach Norden auf den Rücken dreht und dann flach nach Südwesten zum Gipfel führt. Abfahrt wie Anstieg.
Variante bei unsicheren Bedingungen
Da der Anstieg von den Otthütten auf den Rücken fallweise nicht ganz ungefährlich sein kann, wählt man bei unsicheren Bedingungen lieber gleich den Anstieg über den Roten Riegel. Dabei startet man ebenfalls beim Hochofen, man nimmt aber die Almstraße unmittelbar westlich (talauswärts) des Baches und steigt über die Reifensteineralm über die Ruppenhöhe auf den Riegel nach Südwesten an und gelangt so nach Süden flach auf die Schwarzwand. Abfahrt ebenfalls wie Anstieg.