FAHRRAD FRÜHLING: Mit dem Rad rund um den Wallersee

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Die familienfreundliche Radtour um den Wallersee ist ganz ohne Pkw machbar. Sie besticht sowohl mit landschaftlichen als auch mit kulinarischen Highlights. 

 

Wir beginnen unsere Rundtour um den größten See des Salzburger Alpenvorlandes am Bahnhof Seekirchen. Hierher kann man bequem mit der S-Bahn anreisen, der Pkw kann getrost daheim bleiben. Damit beginnt der familienfreundliche Radltag gleich viel entspannter. Die Orientierung ist einfach, die Radrunde ist beschildert: Vom Bahnhof geht es entlang der Gleise nach Nordosten, bald taucht linkerhand das Schloss Seeburg auf. Der ehemalige Herrschaftssitz beherbergt heute eine Privatuniversität. Gleich dahinter beginnt der Schotterweg, dem man nun bis zum kleinen Ort Zell folgt. An den schmalen Stellen am Seeufer zwischen den Badhütten sollte man langsamer unterwegs sein, einerseits aus Rücksicht auf die Fußgänger, andererseits um nicht das eine oder andere Schaustück zu versäumen. Besonders sehenswert ist das denkmalgeschützte Bootshaus des Ruderklubs „Möve“. Wer hier schon eine Erfrischung will, kann direkt am See beim „s’Stegerl“ einkehren. Die Lage ist einzigartig, der Blick schweift weit über den See, im Hintergrund leuchten die schneebdeckten Alpengipfel.

 

Wenger Moor

In Zell geht es an der kleinen, der Heiligen Magdalena gewidmeten Kirche vorbei wieder zu den Westbahngleisen. Und ehe man es sich versieht steht man im Wenger Moor. Das streng geschützte Moor wird auf Schautafeln erklärt, der Abstecher zum Aussichtsturm ist lohnend. Die Wegweiser führen durch die Moor- und Streuwiesenlandschaft hinüber zum Maierhof, wo es dann im spitzen Winkel etwas rasanter bergab geht, bis man in der legendären Ostbucht steht. Wer die Idylle hier sieht, versteht schnell, warum sich die Neumarkter und Neumarkterinnen mehrheitlich gegen die Pläne wehren, hier eine Hotelburg in die Landschaft zu betonieren. Nun sind wir an der Südseite des Sees und es geht auf asphaltierter Straße hinauf nach Enzing. Die Steigung ist kurz ganz ordentlich, schwächere Fahrer und Fahrerinnen werden das kleine Stückerl wohl schieben müssen. Es folgt eine kurze Abfahrt und wir kommen zum ersten kulinarischen Highlight: das Weyringer in Seebrunn. Hier kocht kocht Emanuel Weyringer auf allerhöchstem Haubenniveau (im „Ristorante Don Alfonso 1890“ in Süditalien hatte Emanuel Weyringer drei Michelin-Sterne erkocht), die Seeterrasse ist atemberaubend schön. Reservierung empfohlen!

 

Auf den Spuren von Carl Zuckmayer

Wir bleiben auf der Straße, bis man kurz vor Fischtaging scharf rechts (Wegweiser) abzweigen muss. Und schon steht man beim zweiten kulinarischen Highlight: der Fischtagging-Wirt, also eigentlich das Landgut Fischtagging knapp neben dem Abfluss der Fischach aus dem Wallersee. Die Besonderheit: Am eigenen Bauernhof werden Hochlandrinder gezüchtet – eine besondere Fleischspezialität. Auch alles andere auf der Speisekarte (ausschließlich regionale Produkte) kann sich sehen lassen. Reservierung empfohlen! Beim Fischtaging-Wirt sitzt man übrigens beim Lieblingswirten von Carl Zuckmayer, der in Henndorf lebte, bis der weltberühmte Schriftsteller vor den Nationalsozialisten 1938 in die USA fliehen musste. Hinter dem Wirt entlang der Straße durch Fischtaging, bis man wieder rechts auf einen kleinen Schotterweg abzweigt und über den Fischtaginger-Spitz (Abfluss der Fischach) am Strandbad von Seekirchen vorbei wieder zu den Gleisen der Westbahnstrecke kommt. Nach rund 20 Kilometern, etwa 250 Höhenmetern und zwei gemütlichen Stunden (ohne Pausen, versteht sich) schließt sich hier der Radlkreis. 

 

By fair means

Zum Schluss noch ein Hinweis für die sportlichen unter den Lesern und Leserinnen. Natürlich kann man von der Stadt Salzburg auch mit dem Rad zum Wallersee fahren. Die gut markierte Route führt entlang der Ischler-Trasse nach Eugendorf und von dort über Schaming und Haging hinunter nach Fischtaging, wo man in die Wallerseerunde einbiegt.

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