Von schwefelgelb bis orange und intensivem rot reichen die Blütenfarben dieser aussergewöhnlichen Winterblüher. Aber sie sehen nicht nur hübsch aus, sie gehören auch zu den gern verwendeten Medizin- und Kosmetikpflanzen, denn aus Hamamelis werden allerhand Gesichtswasser, Hautcrèmes und Naturheilmittel hergestellt.
Im Englischen heißt sie „witch hazel“, Hexenhasel, weil sie dem Haselnussstrauch ähnelt. Die Familie der Zaubernussgewächse ist aber viel älter. Vor 70 Millionen Jahren, in der Kreidezeit, war sie weit ver-
breitet. Heute kennt man 32 Gattungen mit 143 Arten.
Heilmittel der Indianer
Die Zaubernuss war bei den Indianern ein bekanntes Heilmittel. Bei uns werden noch heute Blätter und Rinde der Hamamelis virginiana wegen ihrer adstringierenden (zusammenziehend) Wirkung in kosmetischen und pharmazeutischen Produkten verwendet.
Anwendungsbereiche
Bei geschwollenen Beinen, Krampfadern, juckender Haut und kleinen Hautentzündungen. Hauptverantwortlich für die Wirkungen der Hamamelisblätter und deren Rinde sind Gerbstoffe, die verdichtend auf Oberflächen wirken und so die Oberhaut und andere Gewebe wie die Mundschleimhaut oder Venen „abdichten“ können. Gleichzeitig wirken die enthaltenen Gerbstoffe zusammen mit den Flavonoiden als Partner antientzündlich.
Anwendung
Kompressen bei Entzündungen der Haut und Vollbad bei Schwellungen und Krampfadern. Negative Wirkungen sind nicht bekannt. Der englische Namen „witch hazel“ steht im Zusammenhang mit der Verwendung der Zweige als Wünschelrute bei der Wassersuche (engl. ‚witch’ = Hexe). Er wurde dann mit „Zaubernuss“ ins Deutsche übersetzt.