Syphilis erkennen und behandeln

Die Zahl der Syphilis-Fälle nimmt weltweit wieder zu – auch in Österreich. Risikogruppen für ein erhöhtes Infektionsrisiko sind vor allem Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern.

 

Syphilis (Lues) ist eine sexuell übertragbare Erkrankung, die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Viele Betroffene haben gar keine Symptome und bemerken die Infektion dann nie oder nur, wenn sie sich vorsorglich testen lassen – oder wenn es im Spätstadium der Erkrankung zu Komplikationen kommt.

 

Übertragung

Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit einer erkrankten Person, in der Regel beim Geschlechtsverkehr, weil diese Erreger außerhalb des Körpers extrem empfindlich gegenüber chemischen und physikalischen Einflüssen sind. Eintrittspforte für die Ansteckung sind kleinste Läsionen der scheinbar gesunden Haut und Schleimhaut. Betroffen sind der Genital- und Analbereich, selten sind extragenitale Manifestationen, z.B. in der Mundhöhle. Eine Sonderform stellt die diaplazentare Übertragung der Erreger nach dem 4. Schwangerschaftsmonat mit Infektion der Feten dar (Lues connata). Sofern es nicht zum Absterben der Frucht kommt erfolgt die Geburt eines sowohl körperlich wie auch geistig schwer geschädigten Kindes.

 

Die ersten Symptome 

Wenn die typischen Früh-Symptome auftreten, geschieht das etwa zwei bis drei Wochen nach der Infektion – manchmal aber auch etwas eher oder erst Monate später. Dort, wo die Syphilis-Bakterien in den Körper eingedrungen sind, entwickelt sich ein hartes, gerötetes Knötchen. Weil die Erkrankung vor allem beim Sex übertragen wird, befindet es sich in der Regel an den äußeren Geschlechtsorganen – zum Beispiel am Penis oder an den Schamlippen. Wenn man sich beim Anal- oder Oralsex angesteckt hat, kann das Knötchen auch am After, an den Lippen oder im Mund entstehen. Selten entsteht es auch an anderen Kontaktstellen, etwa an einer Brustwarze. Innerhalb einiger Tage bis Wochen dehnt sich das Knötchen weiter aus und wird wund: Es entsteht ein etwa 0,5 bis 1 cm großes Geschwür. Weil das Geschwür fest und derbe ist, wurde es früher „harter Schanker“ genannt. Zusätzlich schwellen allmählich die benachbarten Lymphknoten an. Sitzt das Geschwür im Genitalbereich, sind zum Beispiel die Lymphknoten in der Leiste vergrößert, tun aber nicht weh. Daher bemerken manche Betroffene diese ersten Anzeichen für eine Syphilis nicht.

 

Vorbeugung

Die effektivste Schutzmaßnahme um das Risiko einer Infektion mit Syphilis zu senken, ist das Verwenden von Kondomen bei Vaginal- und Analsex. Wer das Ansteckungsrisiko weiter senken möchte, verwendet Kondome auch beim Oralverkehr. Sind Geschwüre und nässende Hautstellen am Körper des Sexualpartners sichtbar, sollten diese nicht berührt werden. Findet eine Berührung statt, sollten die Hände gründlich gewaschen und wenn möglich desinfiziert werden. Bei Grippesymptomen nach Sex ohne Kondom sowie bei Juckreiz, Brennen oder Ausfluss sofort zum Arzt! Wenn der Arzt die Diagnose einer Syphilis-Infektion stellt, muss versucht werden, die Kontaktpersonen zu eruieren. Da der Syphiliserreger Treponema pallidum hoch ansteckend und beim Sex sehr leicht übertragbar ist, kann es trotz der Schutzmaßnahmen zu einer Infektion kommen. Auch wenn die Syphilis unbemerkt und unbehandelt bleibt, können die Erreger im Körper bleiben. Dann kann es Jahre später zu Spätfolgen kommen, unter anderem zu Schmerzen, Lähmungen und Verwirrtheit.

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