Orthopädie - Moderne Behandlungsansätze bei rheumatischen und degenerativen Beschwerden der Hände

Bereits mehr als 50% der über 60jährigen sind von orthopädischen Problemen der Hand betroffen, Frauen bei weitem häufiger als Männer. Im Gegensatz zu den arthrosebedingten Beschwerden ist eine chronische rheumatische Erkrankung mit einer Häufigkeit von ca. 1% der Bevölkerung viel seltener.

 

Ein Meilenstein der Evolution fand vor rund 2 Millionen Jahren statt, als es dem Menschen möglich wurde, durch Abspreizen und Anlegen des Daumens eine gute Greiffunktion der Hand zu erreichen, was in der Folge auch für die weitere Entwicklung und Verwendung von Werkzeugen einen großen Fortschritt darstellte. Es hat sich viel getan in der Behandlung von Beschwerden im Bereich der Hände, die auf eine chronisch entzündliche Erkrankung wie Rheuma (rheumatoide Arthritis) oder auf eine Verschleißerkrankung des Gelenksknorpels in Form von Arthrose zurückzuführen ist „Zum einen kommen ständig neu zugelassene, vielversprechende Rheuma- Medikamente, sogenannte „Biologicals“ auf den Markt, die unter der Observanz eines Rheumaspezialisten wesentlich zu einer Reduktion der Entzündungsaktivität und damit der rheumabedingten Beschwerden beitragen können. Aus diesem Grund bin ich auch Teil eines interdisziplinären Netzwerks hochspezialisierter Rheuma- Internisten und Rheuma-Orthopäden. Weiters sind auch im Bereich der Arthrose-Behandlung gerade in Bezug auf die Hände fortschrittliche Behandlungsmöglichkeiten vorhanden, die zu einer entscheidenden Verbesserung der Handfunktion erfolgreich eingesetzt werden können. So können zum Beispiel im Bereich des Daumensattelgelenks - einem der am häufigsten von Arthrose betroffenen Gelenks der Hand - vielversprechende innovative Einspritzungen mit Stammzellen, vom Patienten selbst entnommenen Fettzellen oder Eigenblut-Plasma (PRP) eingesetzt werden, wenn durch Ergo therapie und Physiotherapie keine Beschwerdebesserung mehr möglich ist. Damit werden die körpereigenen Heilungskräfte in den Gelenken direkt zum Einsatz gebracht. Zusätzliche Maßnahmen, wie zum Beispiel angepasste Schienen aus thermoplastischem Kunststoff oder Tapeverbände können zusätzlich verwendet werden.


Daumensattelgelenks-Prothese

Heute stehen uns auch gute Implantate zur Verfügung, um die Funktion der Hand- gerade was den Daumen betrifft- wiederherstellen zu können. Die Daumensattelgelenks-Prothese führt häufig bereits nach kurzer Zeit zu einer schmerzfreien Grifffunktion der Hand, was entscheidend zur Lebensqualität beiträgt, wenn man bedenkt, dass eine Hand über 50 verschiedene! Bewegungen ausführen kann.

 

Kurzer Eingriff

In der Hand eines erfahrenen Handspezialisten dauert dieser operative Eingriff circa 45 Minuten, bereits am Tag nach der Operation kann man die Klinik wieder verlassen. Auch mit dem für 2 Wochen notwendigen Daumen-Gips, bei welchem das Daumenendglied und die die übrigen Finger frei beweglich sind, kann bereits mit Bewegungsübungen des Daumens begonnen werden. So ist man auch kurz nach der Operation für die notwendigen Dinge des täglichen Lebens nicht allzu sehr eingeschränkt. Auch die Haltbarkeit dieser Gelenksprothesen hat sich stetig verlängert, es ist aber beruhigend zu wissen, dass selbst nach einem derartigen Eingriff, sollte sich die Prothese nach Jahren lockern oder nicht mehr funktionieren, erfolgreiche Operationstechniken vorhanden sind, um eine schmerzfrei Grifffunktion der Hand zu erreichen. Bei dem Besuch in unserer Ordination wird neben einer ausführlichen Anamnese und Untersuchung auch eine weiterführende Abklärung mit Röntgen, Ultraschall und -falls nötig - Computertomografie durchgeführt.

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