Was ist als erstes zu tun? Sofort Notruf 144 anrufen!
Kommt man zu einer Unfallstelle oder trifft man anderswo – auf der Straße, am Arbeitsplatz, am Berg, in der Wohnung - auf verletzte oder akut gesundheitlich beeinträchtigte Menschen, ist man gesetzlich verpflichtet, Hilfe zu leisten. Tut man es nicht, kann dies sogar strafrechtliche Konsequenzen haben
(§ 95 StGB „Unterlassene Hilfeleistung“). Hier ein kurzer Überblick über erste Notfallmaßnahmen, bei denen man eigentlich nichts falsch machen kann. Falsch wäre nur, gar nichts zu tun.
- Die verletzte Person vorsichtig aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich ziehen damit dieser und auch Ihnen nicht noch mehr passiert. Unfallstelle absichern, gelbe Weste anziehen nicht vergessen.
- Am Telefon bleiben, den Anweisungen der Rot-Kreuz-Leitstelle ohne zu zögern Folge leisten. Die verletzte Person beruhigen, für sie da sein bis Rettungskräfte eingetroffen sind.
- Wenn die oder der Verletzte nicht ansprechbar ist, die Atmung überprüfen. Ist diese normal, den Körper auf die Seite drehen und den Kopf ein wenig überstrecken.
- Atmet die Person nicht mehr normal, sofort kräftig auf den Brustkorb drücken. Ist ein Defibrillator vorhanden, den Anweisungen des Gerätes folgen.
-Blutet der Verletzte, fest auf die Wunde drücken um die Blutung zu stillen oder zumindest zu verlangsamen. Anschließend die Wunde verbinden.
- Liegt ein Motorradfahrer bewusstlos und verletzt am Boden, vorsichtig den Helm abnehmen und die Person ganz vorsichtig auf die Seite drehen. Befinden sich Verletzte im Unfallauto, versuchen, diese mit dem sogenannten Rautekgriff (siehe Illustration) aus dem Wagen zu befreien.
- Bei Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall sofort 144 rufen. In diesen Fällen kommt es auf die Zeit an, wie rasch die Person ins Krankenhaus gelangt. Anschließend den oder die Betroffene beruhigen. Hat jemand einen Kreislaufkollaps, die Beine hochlagern. Hat sich jemand verbrannt oder verätzt, Wunde mit Wasser kühlen.
-Im Falle einer heftigen allergischen Reaktion die Notfallmedikamente anwenden (haben von schweren Allergien gefährdete Menschen meist bei sich) und die Atemwege kühlen.
- Verschluckt sich jemand, die Person nach vorne beugen, fest zwischen die Schulterblätter schlagen und gegen den Oberbauch drücken.