Gesundheits- und Sozialberufe im Aufwind

Kaum eine Arbeit ist erfüllender und macht mehr Sinn im beruflichen Leben, als Menschen zu pflegen, zu betreuen oder sie fachlich versiert dabei zu unterstützen, wieder gesund zu werden. Das Ausbildungs-Angebot – von der Lehre bis zur Fachhochschule – wird immer vielfältiger, die Karriere- und Aufstiegs-Chancen immer durchlässiger. Ohne Matura an der FH Salzburg das 3jährige Bachelor-Studium für Gesundheits- und Krankenpflege zu absolvieren, ist längst gängige Praxis und sehr begehrt.

Ein kräftiges Plus gab es dieses Jahr auch bei der Bezahlung und manchmal auch bei den Arbeitsbedingungen. Das führt insgesamt zu einem steigenden Interesse an diesen Tätigkeiten. Seit kurzem beobachtet man beim AMS, dass sich immer mehr Berufsumsteiger für eine Pflege-Ausbildung interessieren, für die es auch Bezahlung und Förderungen gibt. Dennoch fehlt es in allen Bereichen des Gesundheits- und Pflegewesens immer noch an Personal an allen Ecken und Enden in Stadt und Land Salzburg und es müssen Betten aus diesem Grund nach wie vor stillgelegt werden. Aktuell sind im Bundesland derzeit über 500 Stellen unbesetzt. Dieser kleine und wegen des überaus breiten Angebotes sicher auch unvollständige Überblick über Ausbildungs- und Verdienst-Möglichkeiten für Gesundheits- und Pflegeberufe, den sie hier im PULS-Magazin auf den folgenden Seiten finden, sollte daher auch als kleiner Anstoß für potentielle Ein- und Umsteigerinnen verstanden werden, sich für dieses unglaublich vielfältige, attraktive und arbeitsplatzsichere Berufsfeld näher zu interessieren. Denn helfen macht immer viel Sinn.

Hilft bei der Berufswahl: der AMS-Ausbildungskompass

Der AMS-Ausbildungskompass bietet einen einmaligen Überblick zum österreichischen Bildungssystem und informiert zu über 3.500 Ausbildungen und zu über 1.100 Ausbildungseinrichtungen. Genaue Beschreibungen zu den Ausbildungen zeigen, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen und welche Bildungseinrichtungen die Ausbildungen anbieten, sowie die Berufe und Weiterbildungsmöglichkeiten nach Abschluss. Weiterführende Informationen finden sich auch über etwaige Ausbildungs-Fördermöglichkeiten und Zuschüsse des AMS oder anderer Institutionen. Zu den einzelnen Ausbildungen findet man auch die Adressen der Institutionen, die diese Ausbildung anbieten.

Über die neue Pflegelehre zum Pflege(fach)-assistenten

Sowohl die Stadt Salzburg, die sechs Seniorenwohnhäuser betreibt, als auch das Hilfswerk, das mit ca. 1300 Mitarbeiterinnen im ganzen Land rund 8800 Menschen betreut, haben die im Vorjahr vom Sozialministerium geschaffene Möglichkeit der Pflegelehre für Jugendliche ab 15 jetzt begonnen in die Praxis umzusetzen. Um die Lehrlinge in so jungen Jahren nicht gleich mit dem manchmal brutalen Alltag von Krankheit und Tod zu belasten will man die ersten zwei Jahre dieser drei- oder vierjährigen Ausbildung vor allem der Theorie und der Organisation widmen. Nach drei Lehrjahren darf man sich diplomierter Pflegeassistent nennen und mit einem Einstiegsgehalt rund um die 2000 Euro brutto rechnen, in der Praxis verdienen Pflegeassistenten in Salzburg nach einigen Berufsjahren bis zu 2900 Euro brutto plus Zulagen. Nach vier Jahren Lehre ist man Pflegefachassistent und als solcher winken für Vollzeitbeschäftigte (ab 37 Wochenstunden) nach einigen Jahren Praxis bereits Bruttogehälter von bis zu 3500 Euro 14 mal im Jahr plus diverse Zulagen für  Bereitschafts-, Nacht- und Wochenend-Dienste.

 

Der klassische Weg ins Gesundheitswesen führt über die Schulen

Wer nach Pflichtschule oder Matura einen gehobenen Pflegeberuf anstrebt, wählt im Normalfall eine der darauf spezialisierten Schulen  bzw. die Bildungsangebote der Institutionen wie zum Beispiel Caritas, BFI, Wifi oder Hilfswerk in Salzburg.  Ein sehr breites Ausbildungsangebot in so gut wie allen Sparten in den Bereichen Gesundheit und Pflege bietet die hauseigene Schule für Gesundheits- und Krankenpflege der Salzburger Landeskliniken wie auch die Caritas-Schule für Wirtschaft und Soziales und die Schule für Gesundheit und Krankenpflege der AK Salzburg am BFI.  Die Diakonie wiederum bietet in ihrer Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB) Salzburg bietet Ausbildungen für die Begleitung, Betreuung und Pflege von Menschen im Alter und Menschen mit Behinderung an. Das Schulgeld übernimmt wie auch in vielen anderen Institutionen das Land Salzburg, deshalb sind alle unsere Ausbildungen kostenlos. Darüber hinaus steht so gut wie allen Ausbildungswilligen der Bildungsscheck des Landes zur Verfügung. Neben den beiden Ausbildungsprogrammen Behinderten- und Altenarbeit, die auch die Pflegeassistenz beinhalten, und der Behindertenbegleitung inkl. UBV-Modul gibt es in der Diakonie Salzburg auch die Möglichkeit einer berufsbegleitenden Ausbildung im Bereich der Heimhilfe. Das 2018 in Betrieb genommene Bildungszentrum des Hilfswerks Salzburg im Wissenspark Puch-Urstein bietet Ein- und Umsteigerinnen auch berufsbegleitende Kurse und Ausbildungen in so gut wie allen Tätigkeitsfeldern der Institution an, die neben den klassischen Berufen wie diplomierte Kranken- und Gesundheitspflege (Bruttogehälter Vollzeit bis zu 3700 Euro) z. B. auch einen sechsmonatigen Kurse für Heimhilfe stationär und mobil umfasst (Verdienst Vollzeit um die 2000 Euro brutto).  Auch werdende Tageseltern und Tagesväter können das sehr praxisorientierte Kursangebot des Hilfswerks nützen und verdienen je nach Betreuungsaufwand zwischen 1200 und 2000 Euro brutto im Monat. Einen besonderen Schwerpunkt legt das Hilfswerk auf Familien wenn es Probleme gibt, etwa die Haushaltshilfen, die gestellt werden, oder bei der Ausbildung zu Kinderpädagoginnen.

Pflege-Studium an der FH Salzburg

Im Zentrum des Bachelor-Lehrganges an der FH Salzburg in Puch-Urstein steht eine fundierte berufspraktische Ausbildung. Diese findet an Krankenanstalten, in Langzeitpflegeeinrichtungen, in Hauskrankenpflegediensten und an anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens statt. Die Absolventen des Studiengangs sind zur Ausübung des Berufes des diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegers berechtigt und haben zusätzlich eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung an einer Fachhochschule absolviert. Dies macht sie zu gefragten Mitarbeitern in vielen Bereichen. Der Studiengang ist eine gute Basis, um sich danach in Spezialfeldern der Pflege wie Beratung, Forschung, Management und Lehre weiterzubilden und in diesen Bereichen tätig zu werden. Das FH-Studium Gesundheits- & Krankenpflege nützt innovative Lernmethoden wie E-Learning und wissenschaftliche Recherche sowie Fallarbeit, Literaturstudium und praktische Übungen. Neben einem breiten Grundwissen zu Forschungsmethodik und sozialen Kompetenzen gibt es die Möglichkeit, während des Studiums individuelle Schwerpunkte zu setzen, auch Auslands-Praktika sind möglich. Eine Matura ist nicht in jedem Fall Voraussetzung um dieses Studium beginnen zu können, je nach vorheriger Berufsausbildung können Vorbereitungskurse in bestimmten Fächern vorgeschrieben werden.

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